
02.-05.04.2025 Skihochtourentage Wallis
Tag 1: Hüttenzustieg nach unserem Gusto
Aufstieg 720m, Abfahrt 1’160 m
Am Mittwoch um 06.15 Uhr war Startschuss am Bahnhof Thun. In Siders hat uns ein gut gelaunter Postauto Chauffeur in Empfang genommen, der sich rührend um die Schulkinder gekümmert hat und ein bisschen weniger um uns. In Vissoie liess er uns aussteigen, um uns kurz danach wieder einsteigen zu lassen. Dann gings in St. Luc mit der Standseilbahn und 3x Tellerlift hoch bis Bella Tola auf 3025 m. Die lange Abfahrt hinunter ins Turtmanntal hatte es schon mal in sich. Der Aufstieg zur Turtmannhütte gestaltete sich dann sehr schön und abwechslungsreich. Um 15.00 Uhr erreichten wir die Hütte.
Tag 2: Von der Turtmannhütte über das Bruneggjoch zur Cabane de Tracuit
Aufstieg 1’320m, Abfahrt 610 m
Nach einer ruhigen und frischen Nacht begann unsere Tour um 07:00 Uhr. Zunächst erfolgte eine kurze Abfahrt, die es uns ermöglichte, den eisigen Hang in Richtung Gässi zu queren. Nach dem Anfellen nahmen wir den stetig steiler werdenden Aufstieg in Angriff. In anspruchsvollem Gelände wurde es erforderlich, Steigeisen anzulegen und die Skier aufzubinden, um den weiteren Aufstieg sicher zu bewältigen.
Nach etwa 100 Höhenmetern erfolgte der Wechsel zurück auf die Skier, woraufhin wir, nach einer Lektion von Ueli über Gletscherspalten, diese dann souverän umgingen. Anschließend erreichten wir das Bruneggjoch, wo wir beim Picknick den Blick in das Vispertal und die grandiose Gletscherwelt genossen.
Die darauffolgende Abfahrt durch feinsten Pulverschnee hinunter auf den Brunegg-Gletscher bot ein beeindruckendes Erlebnis. Nach der Querung auf den Turtmanngletscher stellte sich uns die letzte Herausforderung des Tages: Ein anspruchsvoller, schweißtreibender Anstieg zur Cabane de Tracuit.
Bei unserer Ankunft wurden wir mit einem spektakulären Panorama belohnt. Auf der sonnigen Terrasse der Hütte konnten wir uns von den Strapazen erholen und das grandiose Bergpanorama in seiner vollen Schönheit genießen.
Tag 3: Bishorn – die Königsetappe
Aufstieg 1’130m, Abfahrt 1’850m
Wir verlassen die Cabane de Tracuit mit ihrem wunderbaren Panoramafenster im Aufenthaltsraum. Dank einem Depot unterwegs im Schnee können wir mit leichtem Gepäck aufs Bishorn hochsteigen. Das Wetter ist durchwegs perfekt, so geniessen wir auf 4151müM bei Windstille während einer Pause die grandiose Aussicht.
Nach der Abfahrt über den Turtmanngletscher hat C.H. (Name der Redaktion bekannt) am schnellsten von Fahren auf Gehen umgestellt. Beim ersten Schritt ist auch klar wieso: Sie landet im Schnee und merkt, dass die Felle noch nicht drauf sind 😁. Nach einer knappen Stunde Aufstieg dem Brunegggletscher entgegen folgt eine Abfahrt durch ein enges, von glattgeschliffenen Felsen flankiertes Tal. Auch der letzte Wechsel vor dem Schlussaufstieg wieder zur Turtmannhütte ist unterhaltsam: Adi kommt genau im richtigen Moment herangefahren und fängt in steilem Gelände einen Ski von C.H., der sich selbständig machte.
Tag 4: nur kurz um die Ecke dann geht’s lange runter 😉
Aufstieg 875m, Abfahrt 1’430 m
Das war zumindest die allgemeine Erwartung von unserer Abschlusstour. Der Tourenplan sah nur wenige hundert vertikale Aufstiegs Höhenmeter ab der Turtmannhütte vor, aber doppelt so viele runter – genau was der Skiklübler am liebsten mag. Das Papier hat Wort gehalten, aber sowohl die Auf- und Abstiegshöhenmeter boten uns einige Abwechslung. Kurz nach dem Lösen der Bremse (Demontage Harscheisen) mussten wir an einem leicht eisigen Steilhang alle Register ziehen, um eine brauchbare Spur zu machen. Der steile Aufstieg zur Piipjilicke und die Abfahrt im Pulverschnee entsprach in etwa dem «Einturnen» für die interessante Überquerung des Jungtaljoch. Hier konnten wir unsere Klettergurte dann auch noch richtig brauchen. Kaum oben angekommen, hatte unser Bergführer Ueli schon eine Abseilstelle mit herrlichem Panorama eingerichtet.
Die Abfahrt ins Mattertal – genauer gesagt nach Jungu – bot alles, was man sich wünschen kann. Pulverschnee ganz oben, Sulzschnee weiter unten und zum Schluss eine Wanderung entlang der Suonen ins Frühlingshafte Jungu.
Müde und ein wenig Wehmütig stiegen wir in Jungu in die kleine, nostalgische Gondelbahn, die uns hinunter nach St. Niklaus brachte. Ein wunderbares Tourenerlebnis ging langsam, aber sicher seinem Ende zu.
Ein grosser Dank geht an Rolli für die super Planung und die perfekte «Wetterreservation».
Ein riesiges Merci geht an Ueli (Bergführer) – er verstand es bestens die Touren an unsere Bedürfnisse anzupassen, um uns ein unvergessliches Erlebnis zu ermöglichen!
An alle die dabei waren – es het mega gfägt mit öich!
Leitung: Ueli Bühler(Bergführer)
TeilnehmerInnen: Roland (Organisation), Adi, Anna-Marie, Carol, Heidy, Pesche, Simon, Tinu, Vanessa
Text/Fotos: Adi, Roland
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