
20.02.2022 – Seehore 2281m, Stand 1938
Unerwartet herrliche Skitour und Materialprobleme beim Tourenleiter
Der ein bisschen weniger erfahrene Leiter macht sich vor solchen Touren schon eine Woche vorher Gedanken über «wann, wie und was wird wohl das Wetter machen». Ja der Wetterbericht und das Lawinenbulletin gehörten in den letzten Tagen zur wichtigsten Lektüre…..wobei die ungleich motivierend waren….Lawinensituation von Tag zu Tag entspannter und Wetter genau das Gegenteil.
Als sich dann spät am Samstag noch weitere Klübler angemeldet haben, fragte ich mich ob ich da was wichtiges übersehen habe?
Wie erwartet, war die Sonnenbrille in den unergründlichen tiefen des Rucksackes bei unserem Start im Meniggrund. Noch kaum warmgelaufen schon der erste Dämpfer, Bindungsbruch und das ausgerechnet beim Tourenleiter (mir).
Trotz allerlei Flick- und Hilfsmaterial war da nichts mehr zu machen. Heidy hat sich dann spontan «geopfert» damit die Tour trotzdem weitergehen konnte. Sie packte meine Skis auf den Rucksack und nahm unverrichteter Schwünge im Tiefschnee den Heimweg unter die Füsse 😟
OK – an den Tiefschnee hatte zu diesem Zeitpunkt noch niemand geglaubt. Über Hintermenige und Seeberg ging es zügig bis an den Fuss des Seehore. Nach einer kurzen Verpflegungspause nahmen wir den steilen Aufstieg zum Hore in Angriff. Angestachelt von unserer guten Laune liess sich auch das Wetter nicht lumpen. Mit jedem weiteren Höhenmeter wurden die Wolken lockerer und die Aussicht imposanter. Vanessa testete kurz vor dem Gipfel noch das imaginäre Sicherheitsnetz der ein bisschen verrückten Strättliger Tourengruppe 😊
Die Aussicht war fantastisch und für die Verhältnisse bei der Abfahrt gibt’s wohl ein «tripple A» in der Bewertung. Es war schlichtweg purer Skigenuss bei besten Verhältnissen.
Für den kurzen Gegenanstieg zur Seebergseehütte und weiter zum Stand wurde wieder aufgefellt…..dem einen unaufmerksamen Türeler machte der Wind aber einen Strich durch die Rechnung, denn er nahm ihm das Fellsäcklein 😟 (und gab es auch nicht wieder zurück)
Und so musste ich (wer sonst) die Felle auf dem Stand in meine Regenjacke einpacken, damit sie nicht zusammen klebten.
Auch die Abfahrt vom Stand bot noch einmal Verhältnisse vom feinsten…..wenn auch nicht mehr so flockig leicht wie am Seehore.
Als ob wir noch nicht genug Action gehabt hätten, konnten wir uns bei der Abfahrt noch als Pannenhelfer beweisen – auch diesen Test bestanden wir mit Bravour, denn der Raupen-Quad konnte noch vor dem grossen Wintereinbruch aus seiner misslichen Lage befreit werden 😊
Leitung: Adi
Teilnehmende: Vanessa, Tinu, Trix, Wale, Simon, Eva, Rufus, Becky und Heidy
Text: Adi
Fotos: Adi, Walä