12.-17.2.2022 – Avers (Tourenwoche)
Von der Sonne durch den Wind und in den Neuschnee: In der Tourenwoche 2022 der Tourengruppe Strättligen hat das Averstal in den Bündner Bergen verschiedene Gesichter gezeigt – und gerade deshalb für unvergessliche Momente gesorgt.
Sonntag, 13.2.2022, Saentapass, 2797 m: Wir starten nach der Anreise vom Samstag am Sonntagmorgen in Juppa zwischen Cresta und Juf zur ersten Tour. Es wird ein Kaltstart unter blauem Himmel. Es ist so kalt, dass die Hände sofort klamm werden und nicht alle Felle auf Anhieb kleben wollen. Doch bald geht es an der wärmenden Sonne los in Richtung Saentapass am Bödagrat. Wo Schnee liegt, ist dieser von den Stürmen dieses Winters schlimm zugerichtet, so dass auch der Aufstieg volle Konzentration verlangt. Der Wind bläst weiter kräftig über die Berge, weshalb wir bereits unterhalb des Kamms in den Abfahrtsmodus wechseln. Es wird unter der Leitung unserer Bergführerin Andrea eine vorsichtige Abfahrt auf ruppiger Unterlage.
Montag, 14.2.2022, Grosshorn, 2780 m: Mit dem Grosshorn nehmen wir uns zum Wochenanfang grosses vor. In Pürt queren wir den Averser Rhein und steigen erneut unter blauem Himmel und auf harter Unterlage bergwärts. Herrlich der Blick ins Tal, doch schon bald schieben sich dunkle Wolken aus Süden über die Berge, Böen und Schneeflocken künden einen raschen Wetterwechsel an. Auch diesmal bleibt uns das Gipfelerlebnis versagt, die Felle flattern beim Einpacken und Andrea navigiert uns erneut souverän ins Tal zurück. Das Sandwich mundet im Hotelzimmer bestens und wenig später geniessen wir einen Umtrunk im Gasthaus Alpenrose in Juf, während draussen der Wintersturm tobt.
Dienstag, 15.2.2022, Hüreli, 2761 m: Es schneit und windet und es windet und schneit. Trotzdem ziehen wir gleich vom Hotel in Richtung Hüreli los, einem normalerweise lieblichen Skitourenberg. Doch der Sturm macht auch diese Tour anspruchsvoll, immerhin sind wir nicht ganz allein am Berg. Ein Rudel Hirsche und eine Gämse zeigen sich erstaunt über die Schneemänner und Schneefrauen in den bunten Gewändern. «Nur das Wild und die Wilden sind heute unterwegs», tönt es unter einer hochgezogenen Kapuze hervor. Doch bei den «Grossen Steina» haben auch die Wilden genug und es geht im frischen Pulverschnee zurück ins Hotel zum Picknick (das nächste Mal buchen wir Vollpension 😉) Nach einer kurzen Mittagsruhe nehmen wir es nochmals mit dem Wintersturm auf und steigen mit Sicherheitsabstand in Richtung Büel auf. Als Belohnung gibt es viel Zugluft und Pulverschnee frisch vom Himmel.
Mittwoch, 16.2.2022, Zwölfihorn, 2292 m: Bei aller Begeisterung für das wilde Averstal, beginnt sich die Einsicht durchzusetzen, dass der «Windkanal» auf 2000 Metern unter den aktuellen Verhältnissen nicht das optimale Terrain fürs Skitourenfahren bieten kann. Also führt uns Andrea in den nahen Naturpark Beverin, wo an schönen Hängen reichlich schöner Pulverschnee liegt. Wir geniessen das Ambiente, das im Februar an eine hübsche Neujahrskarte erinnert. Und ganz nah präsentiert sich stolz der Piz Beverin. Auf dem Zwölfihorn flattern die Felle auch wieder im Wind. Immerhin, das Sandwich essen wir diesmal im Freien. Mit einer stimmigen Zeremonie nehmen wir ausserdem Abschied von unserem langjährigen Tourengefährten Sigi.
Donnerstag, 17.2.2022, Rappakopf, 2196 m: Während ein Teil der Tourengruppe zurück in die Heimat fährt, zieht es die anderen nochmals in die Region Beverin. Bereits auf der Anfahrt begutachtet uns ein prächtiger Hirsch. Danach werden wir mit einem schönen Aufstieg auf den Rappakopf und freier Sicht auf den Piz Beverin belohnt.
Danke Andrea für die umsichtige Leitung unserer Tourenwoche! Danke der Hotelcrew für das gute Essen und die Gastfreundschaft. Danke allen für die gute Laune und die Flexibilität!
Bergführerin: Andrea Jacomet
Teilnehmende: Godi, Susanna, Roland, Anna Marie, Robert, Doris, Thomas, Christine, Markus, Karin, Thomas (Gast)
Unterkunft: Hotel Capetta in Cresta
Text: Godi
Fotos/Video: Teilnehmende
Bilder Tour Saentapass
Bilder Tour Grosshorn
Bilder Tour Hüreli
Bilder Tour Zwölfihorn
Bilder Tour Rappakopf
